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Boytronic: Jewel (Review)
Artist: | Boytronic |
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Album: | Jewel |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Synthie Pop, Electronic, Dance |
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Label: | SPV/Oblivion | |
Spieldauer: | 55:15 | |
Erschienen: | 03.11.2017 | |
Website: | [Link] |
Allein die Tatsache, eine Band vor sich zu haben, die seit 35 Jahren im Geschäft ist, nötigt Respekt ab. Wechselnde Line-Ups, Stress mit der Plattenfirma, Zoff innerhalb der Band, Schicksalsschläge und ausbleibender Erfolg tragen nicht unbedingt dazu bei, im harten Business professioneller Musik zu überleben.
Dass BOYTRONIC die1980er in die Gegenwart hinüberretten wollen, machen schon die ersten Takte des neuen Albums unmissverständlich deutlich. Zehn Jahre nach ihrem letzten Longplayer setzen die deutschen Elektro-Popper auf Altbewährtes in neuen Kleidern.
Zudem haben BOYTRONIC auf „Jewel“ mit James Knights einen Sänger am Start, der Dave Gahan (Depeche Mode) stimmlich jederzeit doubeln könnte.
Wer jedoch gehofft hatte, BOYTRONIC würden sich auf „Jewel“ neu erfinden, sieht sich getäuscht, denn schon der Opener „Time After Midnight“ katapultiert uns direkt zurück ins Jahr 1981 und lässt unsere Gesichter plötzlich aschfahl erscheinen, denn VISAGEs „Fade To Grey“ stand hier doch etwas zu offensichtlich Pate.
Aber es gibt auch Positives zu vermelden, denn mit „Share“, „Disco City“ und „Mad Love“ zaubern BOYTRONIC passable Dancefloor-Nummern aus dem Hut, die auch heute noch funktionieren und im Revier DAVID GUETTAs zu wildern imstande sind.
„My Baby Lost Its Way“, das Remake eines Titels, der schon auf dem Debüt „The Working Model“ von 1983 vertreten war, klingt um Längen besser als im Original. Dies ist in erster Linie James Knights zu verdanken, dessen Stimme dem Track quasi eine Frischzellenkur verpasst, die zeitgemäße Produktion tut ein Übriges.
Deutlich hervorzuheben ist der Titelsong „Jewel“, dessen epischer Mittelteil von einem Glockenspiel untermalt wird und klanglich kurzzeitig neue Dimensionen erschließt.
Die größte Überraschung des Albums aber ist bezeichnenderweise „New Year´s Day“, eine erfrischende Cover-Version des 1983er U2-Klassikers, die man auf diesem Album nicht unbedingt erwartet hätte.
FAZIT: BOYTRONIC liefern nach zehn Jahren Abstinenz mit „Jewel“ ein Comeback, das in den 1980ern wahrscheinlich große Erfolge gefeiert hätte, auf das aber im Jahr 2017 wohl nur eingefleischte Fans der Band händeringend gewartet haben. Die saubere und solide Produktion kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass BOYTRONIC in den 80er-Jahren gefangen zu sein scheinen. Ein bisschen mehr Mut zu Innovationen hätte dem Projekt gut zu Gesicht gestanden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Time After Midnight
- The Universe
- Mad Love
- Share
- My Baby Lost Its Way
- Jewel
- Dark Passion
- Free To Love
- Big Hands For The Dreamers
- Disco City
- New Year‘s Day
- Gesang - James Knights
- Keys - Hayo Lewerenz, Ingo Hauss
- Jewel (2017) - 9/15 Punkten
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